Gescheitert an Menschen, die sich für eine Szene ausgaben, die sie nicht waren. Hardcore als Bewegung meiner Jugendzeit. Seit ich denken kann, liebe ich diese Musik. Ihre Bands, Ihre Labels, ihre Fanzines, Ihre Shows, ihre Attitüde. Doch umso älter ich werde, habe ich immer mehr Probleme damit zu verstehen, was das alles noch mit mir zu tun hat. Ein täglicher Kampf für meine alten Werte und Ideale, die mal so wichtig für mich waren. Jeglicher Einsatz und Bereitschaft alles dafür zu geben, dass es für mich funktioniert, lässt mich doch heute umso mehr scheitern. Das aus einem lächerlichen Ausspruch wie "Es ist mehr als nur Musik" nur noch Musik für mich bleibt, wenn all das vorbei ist, jenes Gebpose, jede Selbstfindung, jeder Gedanke von „Szene“, die dann meistens eh nur aus Leuten besteht, mit denen man eine schöne Zeit hat / hatte. Doch der Lauf der Dinge ist nun mal so, dass auch irgendwann der Letzte geht. Wie kann man also davon ausgehen, dass man ein Leben lang etwas sein kann, was man als Jugendlicher sein wollte. Vielleicht ist man einfach nur noch Musiker, Mercher, Labelmacher, was auch immer. Und Hardcore bleibt halt nur ein Bestandteil deines Lebens, weil du ihn festhälst durch gerade diese Dinge, die man tut. Aber was das alles noch mit Idealen oder alten Werten zu tun hat, bleibt wohl ungeklärt. Man kann das gut in der linken Szene beobachten, viele von ihnen schwingen Reden, die ich gern mal in 20 Jahren noch mal aus diesen Mündern hören würde. Ich glaube, dass es nicht mehr dasselbe ist. Was mich auch jetzt schon seit längerem nicht mehr berührt, da ich eines verstanden habe: Hardcore ist zur Zeit ein großer Kindergarten von vielen kleinen Kindern, die aus Musik mehr machen wollen. Was aber denn doch an ihrem Erwachsen werden scheitert. Für mich bleibt es immer Musik, die mich seit ich jung war begleitet hat, und hoffentlich noch sehr lange tut! Hardcore ist eine Bewegung, Kniebeuge auch. Wenn man nicht mal mehr über sich selber lachen kann, ist es echt schon kurz vor 12!
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